

    In der Hyperlogik ist noch ein für die  Geschichtsschreibung aufschlussreicher Zugang  angelegt, nämlich    einen Forschungsaspekt aus  unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und Ergebnisse zunächst nebeneinander stehen zu lassen. Der  Quellenbezug ist gleich.
    
    Die Anlage als Hypersystem veranlasst dazu, angebotene  Ergebnisse und Einsichten zu verknüpfen und das Forschen  fortzusetzen -  Ergebnisse zusammenführen und abrunden.
    
    Ein solches "Nebeneinander stehen lassen" und mehrfach "den Blickwinkel ändern" lege ich hier  explizit zum Thema "Mulang und  das chinesische Dorf" vor.  Ein anderer Themenbereich umfasst den Versuch, eine  Geschichte des Spazierengehens zu schreiben, gestützt auf die Handlungen von Personen - wie sie auf BIldern dargestellt sind. Das gewschieht in Auseinandersetzung mit einigen kunsthistorischen Ansätzen 
    Zuerst unbewusst, dann sehr    bewusst  sind dabei Redundanzen sichtbar geworden, ich habe diese dann sogar in Berichte und Essays eingebaut. Nicht um  Beschreibungen zu wiederholen,  sondern um Aussagen zu verstärken und zu vertiefen. Dadurch kommen eingensinnige Sichtweisen in den Blick, und Erörterungsstücke lassen sich hin- und herspielen. So vorzugehen setzt die Bereitschaft voraus, zu dekonstruieren und  sich  davon zu verabschieben. schnell und vorrangig   "glatte" Darstellungen zu erreichen. 
    
    Vermittlung setzt darauf, Prozesse und Überlegungen, Zwischenergebnisse   zu zeigen, ein    Sondieren und das  mehrfach Prüfen offen zu legen.  
    
    
    Hypersystem ist Anregung >Aufforderung 
    4 Forschungen
    
    ..........................         in Arbeit
    
    Die Geschichte des Spazierengehens in Kassel 
    Historische Exkursion - Geschichte am Ort betrachten
    Kasseler Alltag im Nationalsozialismus - Aspekte
    Kassels Geschichte im Stadtbild heute
    erkunden
    
    
    Neu, selbstkritisch...
    
    Neu fassen....
    Die Kritik am abendländischen Denken fordert zurecht Dekonstruktionen ein, zugleich bleiben dabei Spielräume,  postkoloniale Ansätze zu hinterfragen, sich beim Auswerten abzugrenzen. Die  Geschichtsvermittlung muss m. E. eine Vorreiterrolle dabei spielen, kritische Positionen zum etablierten westlichen Selbstverständnis zu registrieren, sich aber zugleich damit auseinanderzusetzen. Zum  Thema "Mulang und  das chinesische Dorf" habe ich das versucht:
    
    Die zum Thema gern eingebrachte Aussage "Epoche der Aufklärung" ist bereits eine Wertung, erst recht der Zusatz:  Basis der Moderne. Zu hinterfragen ist der  Einklang von Epoche und Aufklärung? 
    Also, ist es   angemessen, "die Aufklärung" als "Epoche" zu bezeichnen und von da ausgehend  Aufklärung und europäisches, westliches Denken als  "den" Maßstab für Bewertungen festzulegen? Das schließt doch auch eine  Gleichsetzung von Fortschritt mit dem Mehr an Wachstum und Neuerungen (an sich) gleich. Die Stilisierung des westlichen Denkens als überlegen, die Etikettierung der abendländischen Demokratie als Ideal, als Muster für die Welt? Und der Rückgriff auf die Antike, die Verortung von Demokratie dort, in den - heftig ausgedrückt - Sklavenhaltergesellschaften? 
Weiter noch, direkt als Kritik formuliert, müssen wir nicht das Unvermögen eingestehen, global eine wirksame Klimapolitik zu organisieren oder dass wir den im Kolonialzeitalter aufgebauten Status von Afrika als "unterentwickelt"  nicht hinterfragen und heute  faktisch eher fortschreiben.
    Zurück zum Ausgangspunkt, zum  Gedankengang "Hyperlogik" und zum  "Nebeneinander  verschiedener Blickwinkel auf den gleichen Untersuchungsgegenstand". 
    Drei Beispiele: 
    
> Das Thema  "Wappen Hessens" im Kapitel Einzelstücke stellt das Wappen Landgraf Karls in den Mittelpunkt. Ich erläutere, wie ein solches Wappen für sich untersucht werden kann. Dann betrachte ich   Rückschlüsse, die sich auf die Frage des Gebietserwerbs und der  Gebietsansprüche ziehen lassen. Diese verbergen sich in der Komposition des  Wappens  und damit auch die  politischen Zielsetzungen der Landgrafen von Hessen-Kassel.  
Territorialpolitik kann so verständlicher werden. Diese Verknüpfungen sollen  zugleich Zugänge vermitteln, um auch aktuell etwas  Landeskunde zu betreiben. Was hat es mit Nord- und Südhessen auf sich, mit der Konkurrenz zwischen Kassel und Darmstadt, die Abgrenzung der eben nicht althessischen Hauptstadt Wiesbaden, mit der Sonderrolle  Nassaus im Rahmen der Landesentwicklung, mit  der Sonderrolle des Wetterauer Kreises, einer Fürstenallianz gegen die auf Gebietsabrundung ausgerichteten mächtigen Herrscher im Norden (Hessen-Kassel) und im Süden (Hessen-Darmstadt). 
So eine Geschichtsschreibung regt dazu an,  zu historischen Orten hingehen zu wollen, die Gegenden zu erkunden, über die Regionen nachzudenken, selbst  wenn das lediglich beim Durchfahren, also nebenbei geschieht.
> Das Thema "Wahlershausen" im Kapitel Rundgänge stellt die  Dorfgeschichte in den Mittelpunkt, nicht den Stadtteil heute. 
Es ist ein historischer Spaziergang - Wahlershausen kurz vor und nach der Eingemeindung nach Cassel 1899.  An ausgewählten Stellen werden  Entwicklungspunkte des Dorfes sichtbar. Ein Flyer und ein Kartenblatt bieten keine geschlossene Darstellung an, das Faltblatt "entfaltet" real verschiedene Blickwinkel. Das Dorf als große Gemeinde, die Abhängigkeit vom Fürsten, der Hinweis  auf Betriebe, die um 1900 entstehen, die in der gleichen Zeit angesagten Wohngebiete. Auf die Ausgangspunkte zugeschnittene   Seiten im Flyer fordern dazu auf, beim  Anhalten mit dem Schauen  auf das Smartphone, also auf den Rundgang Wahlershausen hier in der Website, weitere Informationen abzurufen und sich Anregungen für Abstecher und genauere Betrachtungen zu holen. 
So kann dann ein vielschichtiger und einfallsreicher Rundgang entstehen. Das so angeeignete  Gesamtbild zum Dorf Wahlershausen entsteht beim Spazieren gehen selbst!
> Mit dem   Thema  "Geschichte auf Kartenblättern", im Kapitel Einzelstücke behandelt,
  gehe ich ähnlich vor. Ich "zerlege" das Kartenblatt, erläutere Teilansichten und beziehe weitere Karten und Schriftstücke  aus der Zeit um 1700 ein. So wird ein  Vorgehen sichtbar, das ich unter "Bilder im Set"   im Kapitel hier genauer beschreibe. 
  Verschiedene  Blickwinkel nachzuvollziehen, das erscheint zunächst unklar und unnötig.  Aber das Kartenblatt selbst ist - von unserem Verständnis von Kartenmaterial  aus betrachtet - verwirrend, ja sogar desorientierend.
Als Zugang wähle ich die Kombination  mehrerer  Analyseschritte zu  der   komplex aufgebauten  Karte. Von da ausgehend lässt sich der Inhalt der Karte  im Ganzen  betrachten. 
Zusätzlich zu diesem Ansatz   biete ich auch eine mehrseitige, linear angelegte Ausarbeitung an.  Es ist ein Essay geworden, verfasst als  "Gutachten" zur zeitlichen Einordnung des im Mittelpunkt stehenden Kartenblattes aus dem Nürnberger Homann-Verlag, circa 1720. Das ist dann, so der Anspruch des Essays, ein in sich abgeschlossenes, stimmiges Interpretations-Angebot.
Es ist in der Schlussfolgerung aber fiktiv! Ich verknüpfe valide    Ergebnisse mit einer gewagten These, um    Leserinnen und Leser in ein  detektivisches Denken einzubeziehen. 
Eine Teilhabe am Forschungsprozess erfolgt als  Kriminalfall.      Widerspruch willkommen! 
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