Historische Darstellungen - beziehen sich gern auf dieses Gemälde. Beim Spazierengehen, bei einem Blick von der Stadtseite des Wilhelmshöher Schlosses aus, an der Südostecke...
Dorf Mulang ist die Bezeichnung für das Chinesische Dorf unten am Südhang des Bergparks Wilhelmshöhe. Es entsteht ab 1782. Die Anlage folgt der Dörfchen-Mode des 18. Jahrhunderts.
Zuschreibungen
Seit 1760 Landgraf lässt Friedrich II. zunächst das Schloss umbauen und den Park umgestalten. Im Mittelpunkt steht das Parterre vor dem Schloss, der Ausbau des Gartens südwestlich neben der Kapelle und der Orangerie, die Krönung des Schneckenberges durch einen Apollon-Tempel und ein Tal der Philosophen am Hang unterhalb der Einsiedelei des Sokrates. Friedrich lässt zahlreiche Holzstaffagen und Tafeln mit der Abbildung von Philosophen aufstellen.,,
Der Einfluss von Gartenarchitekten des Rokoko ist zu erkennen, ebenso der in Großbritannien entstandenen neuen Richtung in der Gartenarchitektur. Diese hat Friedrich II. als Erbprinz bei Besuchen in London kennengelernt.
Die ersten Häuser des Dorfes Mulang sind ein Teil davon. Vom Weißensteinflügel des Schlosses kommen bunte Häuschen in den Blick. Der Landgraf will Park und Gartenanlagen "auf der Höhe der Zeit" präsentieren.
Was ist die Motivation für die Anlage eines Dorfes und zudem der Verweis auf China. Ist es mehr als ein Spiel mit dem Chinoiserie-Hype der Zeit? Impliziert "Dorf" eine Wertschätzung des Bauernstandes, soll die Landwirtschaft anerkannt und betont wwerden als Grundlage für ein Wohlergehen der Bevölkerung und für den Wohlstand des Gemeinwesens, des Staates?
Drückt sich in der Anlage des Dorfes Mulang aufklärerisches Denken aus?
Der hessische Friedrich II. bezieht sich auf den preußischen Friedrich II. und bezeichnet sich als "ersten Diener seines Staates".
Der Titel: Mulang - à la mode soll dazu veranlassen, von verschiedenen Standpunkten aus das Ensemble in den Blick zu nehmen. Eine ideengeschichtliche Einordnung durch
> die eigene Betrachtung bei einem Spaziergang am Hang und von der Gegenseite aus,
> die Rezeption von Schriften zur Dörfchen-Mode, Chinoiserie, Gartenkunst, Aufklärung,
> eine über Gemälde und Stiche vermittelte Betrachtung,
> im diskursiven Zugang also im Austausch von Interpretationen im Gespräch vor Ort.
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