Historisch Denken lernen, ausbauen und festigen - das sind drei erste Ziele von Geschichtsvermittlung. Historisch Denken ist ein Baustein, um sich die Welt zu erschließen, um zu verstehen und um geschichtsbewusst Stellung zu beziehen.
Das ist weitaus mehr als der Epochenüberblick, auf den sich Schulunterricht oft zu sehr konzentriert. Geschichtsbewusstsein ist kein neutraler Begriff. Ebenso ist Geschichtsvermittlung explizit mit einer Botschaft verbunden, die Werte und Normen benennt und einfordert.
Das Wertesystem unserer Demokratie (Grundgesetz) verpflichtet darauf, von den Grundrechten ausgehend immer wieder neu und gemeinsam Regeln, Gesetze, Urteile und Entwicklungsziele auszuhandeln.
Das ist Aufforderung zum Diskurs an sich und speziell auch über Meinungen, politische Fehler und Widersprüche.
Für Geschichtsschreibung und Geschichtsvermittlung ist damit die Aufforderung verbunden, sich vom bloß stofflichen Denken und vom Denkansatz "So ist es gewesen" zu verabschieden. Es soll nicht nur ein (!) Erklärungsansatz gelten. Verschiedene Erzählungen (Narrative) sind zugelassen, um von da aus um Deutungen, Perspektiven und Lösungen zu ringen.
Auf die grundsätzliche Kritik am "So war es gewesen" und die Diskussion
Moderne versus Postmoderne gehe ich gesondert ein.
Aber,
Sichtweisen und Einschätzungen anbieten und den Diskurs suchen, das muss zugleich auf validen Forschungsergebnissen basieren. So lässt sich Verantwortung für Historisches Denken und Geschichtsbewusstsein übernehmen.
Im Blick auf die so definierte Geschichtsvermittlung habe ich das Hypersystem für diese Site entwickelt. Angeboten werden immer mehrere und unterschiedlich angelegte Erzählungsansätze. Die Navigation begleitet den Leseprozess und regt dazu an, weitere Sichtweisen und andere Einblicke aufzurufen.
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