Geschichte
forschen + vermitteln
kasselerkunden.de
B i l d e r w e l t e n . s i c h t b a r ..m a c h e n - in Arbeit!!

Bilder sind hier in der Website zentral platziert. Ich nutze sie als aussagekräftige Quellen, nicht lediglich als Anschauungsmaterial. Bilder sind - gleichwertig zu verschriftlichten Dokumenten - ein zentrales Mittel der Konstruktion und Rekonstruktion von Geschichte.

Fotos, Gemälde, Stiche, bildsprachliche Quellen lassen sich auf ihren Aussagegehalt hin untersuchen, beispielsweise um die darin verborgenen Bildprogramme sichtbar zu machen.
Zugleich, Forschen und Vermittel darauf anlegen, selbst Bilder zu erzeugen, diese für ein Entschlüsseln aufbereiten, sie zu lesen, lesbar zu machen.

Bilder konstruieren die Gesamtsicht auf komplexe Zusammenhänge.
Bilder vermitteln ein Betrachten und Untersuchen in der Übersicht.

Bilderwelten dekonstruieren, rekonstruieren, konstruieren
Bilderwelten (Bazon Brock) als organisierte Einheiten im Bild sichtbar machen und herausarbeiten, was sie mitteilen. Da passt "Bildbotschaften entschlüsseln" zu

Bazon Brock: Bildwissenschaft ist ursprünglicher als Kunstwissenschaft.
In: Burda Hubert: In medias res. Zehn Kapitel zum Iconic Turn. Paderborn 2010, S.118 - 123

Bilder müssen die Macht aufrechterhalten, wenn der Herrscher weg ist
Hubert Burda, S. 131

Methodische Überlegungen

Das lege ich als ein Betrachten und Untersuchen von Bildern im Set an. Gegenstand sind Bildreihen, Ansichten-Gruppen, eventuell mit manipulierten Exemplaren, Grafiken realitätsgetreu oder mit gedachten Sichtachsen, in eigenwilliger Perspektive, Fotos zur Dokumentation, geschönte oder gestellte, nachkolorierte, durch Kollagen angepasst, Fotos als Schnapp-Schuss.
In den Sets suche ich nach einer visuellen Repräsentation von (gemachter) Geschichte, auch um Strategien und (eben) Programme dahinter herauszuarbeiten. Ich unterscheide zwischen expliziten und impliziten Bildprogrammen. Mehr unter Bilder im Set.

Ein solches Suchen nach BIldprogrammen ist zum Beispiel mein Zugang in die Themenstellung "Mulang à la mode" im Kapitel Einzelstücke. Das "Bild Mulang" als Dorf-Idee im Landschaftspark oder in der Zuweisung als Projekt der Aufklärung - das sind beides Konstrukte. Auf diese gehe ich ein und hinterfrage sie zugleich. Es kristallisieren sich dabei verschiedene Narrative, also Einschätzungen und Bewertungen heraus. Mein Titel soll ausdrücken, dass Einordnungen jeweils mehr oder weniger Gültigkeit beanspruchen können, und ich diese bei dem Herausarbeiten eines Ergebnisses prüfe und bewerte. Mein Anliegen ist es, Mulang im Kontext der spezifischen Kasseler Situation in der Zeit zwischen 1770 und 1820 zu sehen. Das mit dem im Fürstenhaus kursierenden aufgeklärten Denken innig zu verbinden und gar als Projekt der Aufklärung zu bezeichnen - ist das nicht übertrieben? Mehr zu dieser "Mulang-Methodenfrage"

Ein weiteres Beispiel. In den Ansichten auf mehr als eintausend Postkarten habe ich nach Stadtbildern gesucht und in den Bildern insgesamt ein "Gedächtnis der Stadt" aufspüren können. Die Ansichten sind komprimierte Kulturgeschichte. Weiter gedacht lässt sich zudem eine aufschlussreiche Verbindung herstellen. Stadtbilder stecken auch in der Reiseliteratur und in Stadtführern. Welche sind ausgewählt und wie platziert? Deckt sich das vermittelte Stadtbild mit dem in aufgefundenen Andenken-Karten von Besuchern Kassels, die durch Kauf und Verschicken einer Postkarte etwas von ihrer Sicht weiter geben? Und lassen sich darüber hinaus Rückschlüsse auf Mentalitäten und Stimmungen in der Stadtbevölkerung beispielsweise der letzten Jahrzehnte ziehen? Mehr dazu im Bereich Postkartenprojekt, das von hier aus, weil es eine umfangreiche Zusammenstellung ist, in einem neuen Tab geöffnet werden soll, lost in space :-).

Der Fragenkomplex rund um die Postkartengeschichte ist seit Jahren mein zentraler Forschungsschwerpunkt, durchaus mit dem Ziel einer Buchveröffentlichung, der Arbeitstitel: Kassel im sichtbaren und vermittelten Stadtbild - Untersuchungen zu Prospekten, Postkarten und Reiseliteratur 1800 bis heute.

Auf den theoretischen Hintergrund zu diesem Forschungsansatz (Bildwissenschaft, Iconic Turn, Postkartenforschung) gehe ich auf einer eigenen Seite ein: .

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Bilder im Set

Exkurs - Das Flyerkonzept

Nachweise - Literatur

Nachweise - Bilder