Geschichte
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Alt - übernommen aus Bilder im Set - Anmerkungen

ch habe zur Geschichte des Schachspiels geforscht und dabei Figuren aus verschiedenen Kulturkreisen untersucht. Dabei ließ ich mich auf eine Spekulation ein. Hat Karl der Große Schach gespielt? Er pflegte intensive diplomatische Beziehungen zur arabischen Welt. Ein Schachspiel könnte dem Frankenkönig und späteren Kaiser geschenkt worden sein. Nachgewiesen ist, dass Figuren über die süditalienische Stadt Salerno nach St. Denis, dem Vorort von Paris gelangten. Von Harun ar-Raschid, dem Kalifen von Bagdad an den Kaiser geschickt?
Ein Figuren-Set stellt sich als Medium für Kulturkontakte heraus! Und weiter, die Figuren aus der arabischen Welt stellen Personen dar, mit unterschiedlichen Gesichtern für die Königsfigur, den Reiter (Springer), den Fußsoldaten (Bauern) und den Streitwagen (Turm). Der orientalische Hintergrund dieses Schachspiels ist nachgewiesen. Wie passt das zum Bilderverbot? Im gleichen Kulturkreis, unter der Herrschaft der Abbasiden um 1000 sind abstrakte Darstellungen für die einzelnen Figuren eher üblich. Die Zugmöglichkeiten sind allerdings gestalterisch angedeutet. Mehr dazu?
Von diesen Betrachtungen ausgehend ist die zentrale Fragestellung entstanden: Ist in den aktuellen Spiel-Sets noch zu erkennen, dass Schachfiguren, in Lehrstücke eingepackt, Botschaften für ein Leben im rechten Stand vermittelt haben.
Zu Schach als Sinnbild des Lebens, das "Spiel des Lebens auf dem Quadrat" ist ein umfangreiches Heft entstanden.

aften zugeschichte hat hier Herangehensweisen und Analyse-Grundsätze entwickelt. Das sind durchaus spezielle Methoden, und zahlreiche neue Untersuchungen belegen, dass diese in die Geschichtsschreibung aufgenommen worden sind.

Ich nutze Bilder nur selten als Anschauungsmaterial. Für meine Forschungen und Darlegungen hier in der Website sind Bilder spezifische und höchst aussagekräftige Quellen.

Bilder sind ein beonderes Mittel der Konstruktion von Geschichte.

So untersuche ich die in Fotos, Gemälden, Stichen, Skizzen und bildsprachlichen Quellen verborgenen Bildprogramme, um visuelle Repräsentationen von gemachter Geschichte darzustellen und zu verstehen sowie verständlich zu machen. Ein solches Herangehen ermöglicht mir einen eigenen Zugang zu historischen Untersuchungen. Dazu zwei Beispiele:



"Bildorientierung" hat einen wissenschaftst
theoretischen Hintergrund. Eine Bildwissenschaft und beispielsweise die Postkartenforschung sind an Universitäten anerkannt. In den 1990er Jahren hat sich in Anlehnung an den Linguistic Turn das wissenschaftliche Reden von einem Iconic Turn etabliert. Dazu hier mehr.