Gut und weit hörbare Instrumente dienen bereits in den Heeren der Antike und des Mittalalters dazu, Nachrichten zu übermitteln und Befehle weiterzugeben. Es sind vorwiegend Signalhorn,Trompete, Trommel und Fanfare.
In der Zeit der Landsknechte, im 16. und 17. Jahrhundert, kommen Pfeife und Trommel zum Einsatz, um die Fußsoldaten zu begleiten und anzutreiben. Trompete und Pauke sind den Kavallerieeinheiten zugeordnet.
Im 17. und 18. Jahrhundert geben diese beiden Instrumente den Takt vor, in dem die Verbände in Linientaktik auftreten. Die Soldaten marschieren in langen Dreier- und Vierer-Reihen auf den Gegner zu.
Dem Takt kann sich Keiner entziehen.
Die Armeen des 19. Jahrhunderts sind noch auf die akustischen Zeichen (weithörbare Instrumente) oder die optischen Zeichen (z. B. die Flaggen) angewiesen. Das ändert sich mit der Erfindung des Tastfunks.
Die Miltärmusik bleibt ein wichtiges Element bei Paraden, Auftritten und als Werbung für die jeweilige Armee. Das hat sich im 17. Jahrhundert entwickelt und bis heute erhalten.
Diese Tradition nehmen z. B. die Schützenvereine, zur Verteidung der Städte durch die Bürger gegründet, und die Turnvereine auf. Spielmannszüge treten bei Festen und Umzügen auf, sie organisieren sich im 19. und 20. Jahrhundert dann zunehmend als eigenständige Vereine.
An die Traditionen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts knüpfen die Nationalsozialisten an. Das anerkannte, beliebte Spielleutewesen wird im Rahmen der Gleichschaltung in NSDAP-Organisationen eingegliedert.
Wissensliste - Trommler in der Geschichte
Die Trommel ist sehr groß gemalt. Das ist sicher nicht zufällig so, denn sie dient hier als Metapher:
Hört den Klang der Landsknechttrommeln, schließt euch an.
Jungen und Mädchen, reiht euch ein in die Hitlerjugend.
Das Foto zeigt den Spielmannszug Ansbach (2013), der mit vielfältigem Programm aufwartet. So führen auch zahlreiche andere Züge die Tradition der Schützenvereine und Spielleute fort, bereichern Feste, Umzüge und Aufmärsche.
www.spielmannszug-ansbach.de
Die fünf Landsknechte, Radierung von Daniel Hopfer, um 1530: Schwertträger, Pfeifer, Trommler, Fähnrich und Hellebardier (Wikipedia, Artikel Militärmusik).
Die Hitlerjugend reklamiert für sich die Trommel als Zeichen des Aufbruchs und als Aufforderung zum Mitmarschieren - im vorgegebenen Takt, "zum Aufbruch in die neue Zeit".